Irgendwann sagte mal jemand zu mir, die Irish Days sprächen ein konservatives, älteres Publikum an. Mag ja teilweise stimmen, aber spätestens mit dieser Band sollte mit dem Vorurteil abgerechnet sein. Es gibt keine Ausrede mehr für junge Leute lieber in der nahegelegenen Strandbar zu chillen (die hat später auch noch auf). Tragt die Botschaft in die Stadtteile (und am Besten auch darüber hinaus!). Welcome Kilkenny Knights!
Die 8 Musiker der Kilkenny Knights haben sich bereits 2009 gegründet. Zunächst als reines Spaßprojekt im Freundeskreis, bei dem bekannte Songs aus dem Celtic-Rock Genre gecovert wurden, stellte sich bald heraus, dass man sich einem eigenen Stil und damit auch eigenen Kompositionen verschreiben möchte.
So wurden die ersten fünf eigenen Songs 2012 in einer Demo vereint, welche schlussendlich zum Debütalbum „Brady’s Pub Tales“ im Jahre 2014 führte. Seit der Erstproduktion eigener Werke hat sich die Besetzung nicht mehr geändert, so dass man von einem eingespielten, verschworenen Haufen sprechen kann. Ihre eigene Stilbezeichnung „des Teufels Tanzmusik“ bildet sich dabei aus dem musikalischen Hauptaugenmerk tanzbare und mitreißende Musik zu machen und einem beliebten thematischen Motiv. Ob beim Whiskey verköstigen, auf einer Irrfahrt über das Meer oder bei einer zünftigen Kneipenschlägerei, der Teufel hat ja bekanntlich sehr gerne seine Finger im Spiel. Ansonsten bilden keltische Mythen und Legenden, heitere Trink- und Liebeslieder, sowie Geschichten über interessante Persönlichkeiten aus verschiedensten Bereichen den inspirativen Grundstock der Songschmiede.
Musikalisch lassen sich die Coburger dabei aus verschiedensten Genres inspirieren, so dass ständig neue Ideen entstehen. Dabei können die Kilkenny Knights neben ihrem vielseitigen Frontgesang mit vier Männer- und einer Frauenstimme, auch auf ein riesiges Ensemble an Musikinstrumenten zurückgreifen. So treffen Akkordeon, Dudelsack, Mandoline und Bódhran auf verschiedenste Flöten und Whistles, fetzige E-Gitarrenriffs und fette Drums.
Das aktuelle Album „Highland Rebels & Lowland Buskers“ aus dem Jahre 2016 lässt dabei eine deutliche Entwicklung erkennen. Nicht nur die Melodieführung und die Arrangements der zahlreichen Instrumente haben sich noch gezielter strukturiert, auch das Songwriting wirkt vielschichtiger und inspirierter. Die Band nimmt dies auch zum Anlass, ihre Musik weiter nach vorne zu treiben und einer immer breiter werdenden Masse an feierwütigen Folk-Fans näher zu bringen. Dabei wird auch vor keiner größeren Bühne mehr Halt gemacht. Ob als Support für Fiddler’s Green (GER) oder The Mahones (CAN), ob auf dem Festival Mediaval, dem Hörnerfest oder dem Shamrock Castle, die Kilkenny Knights gehen ihren Weg weiter und freuen sich über tolle Livekritiken. Letztere dürfen sie wohl ihrer lockeren Bühnenpräsenz und der verausgabenden Performance von Flötistin Bine, die nicht nur optisch aufzufallen weiß, zuschreiben. Die 8 Coburger Celtic-Rocker der Kilkenny Knights haben ihre Reise durch die Welt des Folks begonnen und sind heiß auf mehr!