Kurzkritik Barrensteiner Whiskybar (Amo Kreutz / Paul McKenna Band)

Nicht nur für die Whiskytastings lohnt sich ein Besuch in Barrenstein, sondern Werner Hoffrichter organisiert auch in seiner kleinen Whiskybar in Grevenbroich auch ausgewählte Konzerte. So war ich in den letzten Tagen Zeuge von zwei denkwürdigen Konzerten.Amo KreutzDas erste Konzert, über das ich eine Kurzkritik schreiben möchte, war mit Amo Kreutz. „Irish Pub Songs“ war das Motto dieses Abends, und so sang Amo Kreutz (aus Ulmen bei Cochem) die typischen irischen Balladen und Songs, begleitet nur mit Gitarre (und nicht zu vergessen seinem Hund Robin). Amo Kreutz ist Straßenmusiker aus Überzeugung und tritt auch bei mittelalterlichen Märkten auf. Und so hat er mit der Zeit gelernt, auf seine Zuhörer zuzugehen und Geschichten zum Besten zu geben. So erzählt er vor jedem Song über deren Inhalt z.B. vom armen Schlucker, der wegen Hunger einige Lebensmittel klaute, und daher die lange Überfahrt nach Van Diemels Land (jetzt Tasmanien) zur Strafkolonie in Kauf nehmen musste (I wish I was back home in Derry). Kaum ein Deutscher singt die alten irischen Balladen mit so einer großen Ausstrahlung wie Amo Kreutz. Und auch bei den schnelleren Liedern, wie Wild Rover, gehen die Besucher direkt mit. Damit die Zuhörer auch die Refrains mitsingen, verteilt er vorher die Texte in der Bar. Und wie die Leute begeistert mitsingen. Amo Spielt noch einmal am 30. November in der Barrensteiner Whiskybar. Und er hat einen eigenen You Tube Channel, aus dem stammt das Video von „Fields of Athenry“

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=IBmHntam9gg[/youtube]

Ein noch ungewöhnlicheres Konzert besuchte ich einige Tage später. Denn den neuen Star der schottischen Folkszene, Paul McKenna mit seiner Band, einmal mit etwa 20 weiteren Besuchern unplugged zu hören, ist schon etwas Besonderes.

Hautnah sitzt man an bei den Musikern, und die Musiker haben anscheinend auch ihren Spass bei ihrem Vortrag.Ewan Biard sitzt auf seiner Cajon, das muss ausreichen, um den Part der Percussion zu übernehmen, und Sean Gray muss seine Flöten, die er nicht benutzt, auf die Tische legen, an denen die Zuhörer sitzen.

Paul McKenna (auf dem Foto Zweiter von links) zeigt sehr schnell, dass er der Frontmann dieser Band ist, aber auch die restlichen vier Musiker finden Platz für Interpretationen, hauptsächlich bei den Tunes, über deren Sinn und Entstehen manchmal skurile Geschichten erzählt werden, wie z.B. „Skye – Hot Summer Day – 12 degrees“. Gerade bei den instrumentalen Stücken erkennt man die Genialität aller Musiker dieser Band, während Paul McKenna`s Stimme die Songs (sowohl traditionelle Songs als auch eigene Lieder wie „Dreams of Darian“) trägt. Und selten habe ich Lionel McClellands „Silent Majority“ so schön interpretiert gehört.

Mit Sicherheit das ungewöhnlichste Konzert, was ich je besucht habe.

Es lohnt sich, mal auf der Homepage der Barrensteiner Whiskybar zu gucken. Ungewöhnliche Konzerte warten auf die Entdeckung.

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