CD-Tipp: Glen Hansard: Rhythm and Repose

Seit dem Überrachungserfolg des Films „Once“ gilt er nicht mehr als Geheimtipp der irischen Liedermacherszene: Glen Hansard. Wer den wunderschönen Film über den einsamen Straßenmusiker und Staubsaugermechaniker, der „Ullysses-ähnlich“ mit Marketa Irglova als slawische Einwanderin durch Dublin irrt,  gesehen hat, kann sich kaum den Zauber dieses Films entziehen. Nicht ohne Grund hat die wichtigste Filmmelodie „Fallen Slowly“ einen Oscar als beste Filmmusik bekommen und wird über Once ein Broadway-Musical vorbereitet.

Glen Hansard: Rhythm and ReposeJetzt hat Glen Hansard eine neue CD veröffentlicht, und ist seinem Stil treu geblieben. Die Stimme ist mal zärtlich, teilweise brüchig, mal zornig; mal wimmert die Stimme, als ob sie alle Ungerechtigkeit der Welt herausschreien muss. Hansard wechselt diese Stimmungen sogar innerhalb einer Zeile des Textes.

In einem kleinen Booklet sind die Texte abgedruckt, Texte die einfach erscheinen, einfach nur lyrisch sind, aber auch Raum für Interpretationen geben. Im Gegensatz zu der Filmmusik Once, wo Marketa Irglova und Glen Hansard meistens nur Gitarre und Piano als Begleitung zulassen, hat er auf dieser CD mit Thomas Bartlett (Piano), Brad Albetta (Bass), Ray Rizzo (Drums) sowie Rob Moose, der für die Streicharrangements zuständig ist, eine ganze Gruppe an seiner Seite. Und das ist gut so, denn die CD ist daher spannend arrangiert, man weiß nicht, welches Instrument beim nächsten Ton einsetzt. Und über allen tront die ungewöhnliche Stimme dieses ungewöhnlichen Sängers.

Zugegeben, manche Lieder sollte man sich nicht anhören, wenn man schon eh „Suizidabsichten“ hat, wie das an Radiohead erinnernde „Talking with the wolves“ (ein Jammertal vom Feinsten). Das Lied „Song of Good Hope“ ist eher etwas für romantische Abende am Kaminfeuer, und „What are we gonna do“, was in einem Duett mit Marketa endet, lässt einen wieder davon träumen, sich noch einmal „Once“ anzusehen.

Eine wunderschöne CD zum Träumen und für Leute, die Melancholie lieben.

Die renommierte englische Musikzeitung „Rolling Stone“ hat Glen Hansard in ein Studio eingeladen und hat einige Lieder auf Video aufgenommen und ein Videointerview (in englischer Sprache) ins Netz gestellt. Hier erreicht man die Seite der Zeitung mit Interview und einigen Videoclips der Lieder auf der CD.

 

 

Und hier erreicht man die deutsche Seite des Films Once von der Kinowelt.

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